Mit iCloud stellt Apple verschiedene Dienste bereit, durch die eine geräteübergreifende Benutzung von macOS, iOS, iPadOS – und teilweise auch Windows – sehr bequem möglich wird. Was alles dazu gehört und wie Du es am besten einrichtest, erfährst Du hier. Willkommen im Apple-Ökosystem.
Unter dem Begriff iCloud fasst Apple verschiedene hauseigene Online-Dienste zusammen. Mit ihnen kannst Du bestimmte Daten auf all Deinen Macs, iPhones, iPads und Windows-PCs verfügbar machen beziehungsweise in der Cloud sichern. Wird auf einem Gerät etwas geändert, werden die Änderungen direkt an iCloud übermittelt und von dort aus an alle anderen Geräte übertragen.
Die Cloud selbst tritt dabei weitgehend in den Hintergrund – sie ist Mittel zum Zweck. Durch sie hast Du Deine Daten stets zur Hand, die Nutzererfahrung steht im Vordergrund. Apple vermeidet daher den Begriff "Synchronisation". Für den Nutzer sind die Inhalte auf den entsprechenden Geräten einfach "wie von Zauberhand" genau dort verfügbar, wo sie gebraucht werden – sei es ein Song in einer Wiedergabeliste, ein Eintrag im Kalender, eine Datei in iCloud-Drive oder ein Backup von Deinem Gerät. Einmal aktiviert, sorgen die iCloud-Dienste im Hintergrund automatisch für den Abgleich. Du musst Dich praktisch um nichts kümmern.
Für das Verständnis ist gut zu wissen: Die gültige Information – oder die "Wahrheit", wie Steve Jobs es nannte – liegt dabei immer in der Cloud.
The truth is in the cloud.
Die Dienste von iCloud lassen sich in zwei Bereiche einteilen (siehe auch Grafik oben, durch Anklicken kannst Du die Abbildung vergrößern):
Um Dich bei iCloud anzumelden, benötigst Du eine Apple-ID. Mit der Apple-ID hast Du Zugriff auf Dein Kundenkonto und alle Dienste von Apple. Für gewöhnlich wird dieselbe Zeichenfolge wie bei Deiner E-Mail-Adresse für die Apple-ID verwendet, also zum Beispiel "dein.name@domain.de". Falls Du bereits einen Mac, ein iPhone, ein iPad oder einen iPod von Apple besitzt, hast Du Dich wahrscheinlich im Zuge der Ersteinrichtung schon bei Apple registriert. Dann sollte bereits ein Kundenkonto mit einer Apple-ID für Dich existieren.
Falls Du neu bist im Apple-Ökosystem, kannst Du ganz leicht selbst eine Apple-ID erstellen. Das geht über eines Deiner Geräte (z. B. iPhone, Mac) oder über die iCloud-Website. Im letzten Fall öffnest Du im Browser iCloud.com und klickt am unteren Bildschirmrand auf "Apple-ID erstellen". Es öffnet sich ein Dialogfenster, über das Du Deine personenbezogenen Daten eingeben und ein Passwort sowie Sicherheitsfragen festlegen musst.
Alternativ kannst Du direkt auf Deinem Mac in den Systemeinstellungen im Bereich iCloud auf "Anmelden". Bei iPhone, iPod touch und iPad sind es die Einstellungen und dann "Beim iPhone anmelden". Das sich öffnende Fenster bietet die Möglichkeit sich entweder mit einer vorhandenen Apple-ID anzumelden oder von hier aus eine neue zu erstellen. Am iPhone oder iPad musst Du hierzu zunächst noch auf den Hinweis tippen: "Noch keine Apple-ID oder hast Du sie vergessen?"
Im nächsten Schritt wählst Du "Gratis Apple-ID erstellen". Wie oben, musst Du nun Deine personenbezogenen Daten eingeben und ein Passwort sowie Sicherheitsfragen festlegen.
Tipp
Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Deine Apple-ID. Durch sie sind Deine Daten besser geschützt. Für den Zugriff braucht es dann nämlich zwei Faktoren, z. B. ein Passwort (Wissen) und einen Gegenstand (Besitz), etwa ein Gerät wie Dein iPhone oder Mac. Auf dieser Support-Seite von Apple erfährst Du, wie die Einrichtung vorzunehmen ist.
Wenn Du ein Apple-Gerät neu einrichtest oder nachdem Du ein Upgrade installiert hast, wirst Du automatisch gefragt, ob Du Apples iCloud-Dienste verwenden möchtest. Wenn Du "Ja" wählst, bist Du schon fertig. Wenn Du "Nein" gewählt hast oder Deine Einstellungen später ändern möchtest, kannst Du diese nachträglich anpassen.
Auf dem Mac öffnest Du dazu die Systemeinstellungen über das Apfel-Menü. Dort findest Du oben den Bereich "Mit Deiner Apple-ID anmelden" und rechts den Button Anmelden. Damit kannst Du Deinen Mac mit Deinem iCloud-Konto bzw. Deinem Kundenkonto verbinden (vgl. oben). Sobald Du verbunden bist, kannst Du von hier aus Deine Daten und Einstellungen über "Apple-ID" aufrufen und einzeln anpassen. Unter iOS bzw. iPadOS geht es so ähnlich: Dort kannst Du die Anmeldung und Deine Anpassungen in Einstellungen direkt im ersten Menüeintrag "Apple-ID, iCloud, …" unter Deinem Namen vornehmen.
Alle verfügbaren iCloud-Dienste lassen sich auf jedem Gerät einzeln ein- oder ausschalten. Möchtest Du z. B. Deine Kontakte über alle Geräte sychronisieren außer auf dem iPod, dann schalte überall Kontakte "ein" und auf dem iPod Kontakte "aus". Bedenke, dass einige der Funktionen Deinen (Gratis)-iCloud-Speicher belasten.
Gehe am besten direkt bei der Ersteinrichtung auf jedem Gerät alle iCloud-Einstellungen einzeln durch. So kannst Du individuell festlegen, auf welchem Gerät Du welche Funktionen nutzen möchtest – von iCloud Mail, Kalender und Kontakten über Nachrichten, Safari-Lesezeichen und die Schlüsselbund-Passwortverwaltung bis hin zu Daten von Apps Dritter.
Tipp
Aktiviere den Dienst "Wo ist?" auf all Deinen Geräten. Du findest ihn in den Einstellungen zu Deiner Apple-ID.
Er ermöglicht es, Dein iPhone, Deinen Mac oder anderes unterstütztes Zubehör auf einer Landkarte anzeigen zu lassen. Das geht entweder mithilfe der gleichnamigen App "Wo ist?" auf einem anderen Apple-Gerät oder über iCloud.com. So kannst Du Deine Geräte wiederfinden, wenn Du sie verloren hast, oder sie im Notfall aus der Ferne löschen.
Für iPhones, iPods und iPads bietet Apple die Möglichkeit an, Backups in Deinem iCloud-Speicher abzulegen. (Für Macs gibt es das nicht). Grundsätzlich kannst Du Backups auch lokal auf Deinem Mac oder PC anlegen. Für solche lokalen Backups musst Du Deine Geräte per Kabel oder WLAN mit dem Computer verbinden und dann die Synchronisierung oder einen Backup-Vorgang gezielt manuell auslösen. Vorteile des iCloud-Backups: Deine Daten werden regelmäßig automatisch im Hintergrund gesichert (häufig nachts; das Backup ist also stets recht aktuell), sie verbrauchen keinen Speicherplatz auf Deiner Festplatte und können über eine WLAN-Internetverbindung jederzeit ohne zusätzlichen Computer wiederhergestellt werden.
Ein Backup in iCloud enthält Deine Geräteeinstellungen, App-Daten, Lesezeichen, Home-Bildschirm inkl. App-Anordnung, iMessages und SMS, Klingeltöne, Health-Daten und Deine HomeKit-Konfiguration. Fotos und Videos werden ebenfalls gesichert, sofern Du nicht den Dienst iCloud-Fotos nutzt, siehe weiter unten.
Alle anderen Daten – wie etwa die Apps selbst, iTunes-Songs und -Filme oder Bücher – sind nicht Teil Deines iCloud-Backups (allerdings sehr wohl Teil eines Backups auf Deinem Computer), da diese Informationen bei einer Wiederherstellung "frisch" aus dem iTunes- bzw. App-Store von Apple geladen werden.
Dein Gerät wird ab jetzt alle 24 Stunden versuchen, ein Backup zu erstellen. In der Regel passiert das, wenn es mit einem WLAN verbunden, gesperrt und an das Stromnetz angeschlossen ist. Das erste Backup kann sehr lange dauert. Später werden nur noch die Änderungen zu iCloud hochgeladen, so dass es danach sehr viel schneller gehen sollte.
iCloud bietet den großen Vorteil, Informationen über mehrere Geräte hinweg automatisch auf demselben, aktuellen Stand halten zu können. Synchronisiert werden können viele verschiedene Inhalte, u. a. Kalendereinträge, Lesezeichen aus dem Safari-Browser, Erinnerungen, die Kontakte aus dem Adressbuch und App-Daten. Das funktioniert über alle Apple-Geräte hinweg, einschließlich iPhone, iPad, Apple Watch und Mac, die mit demselben iCloud-Account verbunden sind.
Die Synchronisierung richtest Du auf Deinem iPhone, iPad oder iPod touch über die Einstellungen und Deine Apple-ID ein. Auf dem Mac öffnest Du die Systemeinstellungen. Tippe bzw. klicke dann auf iCloud und aktiviere jene Apps, die die Synchronisierung über iCloud verwenden sollen.
Wie Du Deine Fotos und Videos über iCloud auf allen Geräten anzeigen lassen kannst, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
iCloud-Fotos ist die Bezeichnung für Apples Foto-Mediathek in der Cloud. Alle ihr hinzugefügten Fotos und Videos werden umgehend über iCloud auf alle Deine anderen verbundenen Geräte synchronisiert. Dies geschieht unter macOS, iOS sowie iPadOS jeweils durch die App Fotos. Auch über das Apple TV und iCloud.com kannst Du auf Deine Aufnahmen zugreifen.
Erstellst Du auf Deinem iPhone ein neues Album, erscheint dieses umgehend auch auf Deinem Mac und andersherum. Die "Wahrheit" ist dabei immer in der Cloud – dort liegen die Originale Deiner Bilder. Du kannst die Einstellung auf Deinem Mac so wählen, dass lokal entweder alle Aufnahmen in Originalgröße oder als verkleinerte Versionen abgelegt werden. Damit kannst Du ganz erheblich lokalen Speicherplatz sparen.